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Bitterwasser Tag 11 bis 14

Nachdem die letzten Tage etwas aufreibend waren, schreibe ich nun – aus der Heimat – noch ein paar Zeilen zu den Ereignissen der letzten Tage.

Nimeta X in Bitterwasser
Nimeta X in Bitterwasser

Am 11. Tag war das Wetter recht schlecht gemeldet: Nur Blauthermik und kalt. Vor allem die Kälte tut der Thermik in Namibia nicht gut. Bruno Gantenbrink war mit seiner Nimeta x aus Veronica zu Besuch. Ein Nimbusrumpf mit Eta Flächen. Stefan und ich waren zusammen mit der Nimeta x die einzigen Flieger, die an dem Tag aus Bitterwasser starteten. Ich flog an dem Tag das erste Mal mit Stefan und wir beschäftigten uns vor allem mit dem Kurbeltraining rund um Bitterwasser.

Arcus (AA) und Ventus (4i) Bitterwasser Flying Lodge
Der Arcus und der Ventus bei der Reparatur

Am 12. Tag war das Wetter immer noch schlecht. Wir entschieden uns zunächst nicht zu fliegen, um Kraft für die nächsten beiden Tage zu tanken. Diese sollten nämlich sehr gut werden. Am Abend entschieden wir uns dann aber doch einen Fotoflug mit der AA und der 4i zu machen um das Projekt „Flying with the Youngsters“ zu promoten. Die 4i hatte Motorprobleme und musste direkt wieder landen. Bei der AA ging das elektrische Fahrwerk nicht, somit mussten wir das Redundanzsystem verwenden, welches nicht vekniete. So kam es auf der Pfanne zu einer Bauchlandung mit gebrochenen Fahrwerksklappen: Das tat weh.


Am 13. Tag schafften wir es immerhin den Ventus am Morgen wieder startklar zu machen. Ein Kontakt vom Drosselklappensensor hatte sich gelöst. Die 4i konnte somit fliegen, für die AA gab es an dem Tag aber keine Chance mehr. Unter Anweisung von Bernd Mangold von Schempp-Hirth begannen wir mit der Reparatur. Wir wechselten den Antriebshebel des Fahrwerkes, laminierten 5 Schichten Kohle am Rumpfboot und flickten die Fahrwerksklappen zusammen. Danke Bernd! Ohne dich hätten wir das nicht geschafft!

Startklar in der Pfanne

Am Tag danach (Tag 14) trafen wir uns früh morgens um die Klappen wieder zu montieren. Anschließend föhnten wir sie mit dem Heißluftföhn wieder in ihre Position. Ziel war es, dass die Klappen wieder möglichst perfekt passen um unangenehme Geräuschentwicklungen während dem nächsten Flug zu vermeiden. Eigentlich keine perfekten Voraussetzungen für einen großen Flugtag, doch zum Briefing stand die AA wieder aufgerüstet und getankt am Start.

Zum Flug: Wir starteten als erstes an diesem Tag. Es ging etwas besser los als an den Vortagen, wobei wir trotzdem gut 60km im Blauen fliegen mussten. Dann wurde es sehr schnell labil und es begann früh zu schauern. Wir flüchteten nach SO Richtung Botswana und verlängerten dort sogar ins Blaue um das Dreieck zu strecken. Doch auch hier bildeten sich schnell Flusen und es funktionierte viel besser als gedacht. Anschließend wollten wir in den Westen verlängern, vermuteten aber zunehmend, dass uns das Wetter im Westen langsam machen würde. Also wendeten wir nochmals Richtung Südost entlang einer Schauerlinie. Hier liefen uns am Abend die Kilometer rein. Eine Stunde vor Sunset begannen wir den Endanflug ins Blaue aus 160km Entfernung. 10 Minuten vor Sunset hatten wir dann die 1000 voll. Ein tolles Gefühl!



Die Tage waren unglaublich lehrreich für mich! Auch für die Fliegerei in Europa konnte ich sehr viel mitnehmen. Neben der Fliegerei gab es aber noch viel mehr. Die Persönlichkeiten in Hoachanas und auf der Bitterwasser-Lodge selbst waren sehr prägend für mich und werden mich mich als Mensch weiterbringen. Ich möchte mich bei bei Clemens Pape für die Organisation, bei meinen Trainern Moritz Althaus und Stefan Langer, die mir viel beibringen konnten, bedanken. Zudem ein Dankeschön an Manfred Dick für sein Vertrauen uns die AA zu stellen und natürlich Angelika Gleich, dass sie mir dieses unfassbare Erlebnis ermöglicht hat. Letztendlich ist auch die Möve zu erwähnen, welche mir durch die Infrastruktur und den Helfern am Boden und in der Luft das Streckenfliegen ermöglicht und so den Grundstein für Namibia gelegt hat.


Autor: Joshua Rieger

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